Aktion Brut- und Setzzeit Schilder

Mitmachen – Feldlerche und Hase schützen!

Ab sofort an 11 Standorten auf Boffzener Feldwegen – Naturschutz durch Rücksichtnahme

Boffzen Aktiv setzt Zeichen – Schilderaktion für die Ruhezeiten unserer Wildtiere

Am 1. April beginnt die Brut-, Setz- und Aufzuchtzeit. Das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium appelliert an alle Hundebesitzer: „Nehmen sie Rücksicht, und lassen sie ihre Hunde nicht mehr frei herumlaufen! Wildtiere sollten während der Brut- und Setzzeit nicht gestört werden. Im Frühling wird die freie Landschaft zu einer Kinderstube. Einige Tierarten, wie zum Beispiel der Hase oder das Schwarzwild, haben bereits Nachwuchs. Bei anderen Arten sind die weiblichen Tiere hochtragend. In diesem Zustand sind sie in ihrer Bewegungsfreiheit und Fluchtmöglichkeit stark eingeschränkt. Auch die am Boden brütenden Vogelarten wie Ente, Gans, Rebhuhn, Fasan, Kiebitz und Lerche beginnen jetzt ihr Brutgeschäft. Stöbernde Hunde sind dann eine Gefahr für diese Tiere. Deshalb: Hunde an die Leine nehmen und auf den Wegen bleiben – so werden die Jungtiere nicht gestört.“ (Auszug aus https://www.ml.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/pressemitteilungen/achtung-brut-und-setzzeit-beginnt-am-1-april-198613.html)

Genau darauf wollen wir die Mitbürger mit den Hinweisschildern aufmerksam machen und die Spaziergänger, ob mit oder ohne Hund, darauf hinweisen, dass jeder einzelne von uns einen Beitrag zum Artenschutz leisten kann - ohne große Mühe, nur mit etwas Rücksichtnahme!

Warum Feldlerche, Feldhase und Reh? Weil es Tiere sind, die mir noch oft in Boffzen in der Feldmark begegnen und ich bin jedes Jahr froh, wenn ich sie nach dem Winter wiedersehe! Wie letzte Woche der Feldhase am Kathagenberg, der mich jedes Mal mit seiner Größe überrascht. Und welche Freude, dass er auch 2021 noch auf unserem Gemeindegebiet leben kann.

Es sind nicht unbedingt die Letzten ihrer Art - aber die große Artenvielfalt gibt es nicht mehr, es fehlen schon so viele, zum Beispiel Rebhühner, Feldhamster, Kiebitze und, und, und.

In der intensiven Landwirtschaft gibt es immer weniger Flächen, in denen heimische Tiere mit ihren Jungen sicher leben und Nahrung finden können. Hinzu kommen die vielen Radfahrer, Spaziergänger und Hunde, die für Unruhe sorgen. Selbst in den Hausgärten nimmt mit dem Siegeszug der Schotterflächen die Artenvielfalt stetig ab.

Die Feldlerche lebt in weiträumigen Wiesen, Weiden und Äckern und baut ihr Nest auf dem Boden, am besten auf einer Freifläche im Acker. Am Boden kann man sie kaum erkennen, aber wenn sie singend aufsteigt und langanhaltend in der Luft steht, oft so hoch, dass man sie kaum noch erkennen kann, dann erlebt man ein Konzert der besonderen Art! Es ist schon etwas Besonderes, an einem warmen sonnigen Tag bei uns in der Feldmark dem minutenlangen jubilierenden Gesang der Lerche zu lauschen.

Den Feldhasen bekommt man bei uns nicht so oft zu sehen, da er dämmerungs- und nachtaktiv ist. Ich treffe ihn hin und wieder bei einem Spaziergang nach Feierabend am Kathagenberg auf dem Radweg. Oft denke ich im ersten Moment an einen freilaufenden Hund mit seiner Körperlänge von bis zu 70 cm, doch dann hoppelt er ungelenk davon, da seine Hinterläufe extrem lang sind. Doch er kann drei Meter weit und zwei Meter hochspringen! Berühmt sind seine abrupten Richtungswechsel – das Haken schlagen. Auf der Flucht erreichen Feldhasen Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 80 Kilometern pro Stunde. So eilig habe ich den Feldhasen noch nicht erlebt, da ich immer still stehen bleibe, um ihn weiter beobachten zu können.

Sowohl Feldlerche als auch Feldhase stehen auf der Vorwarnliste der Roten Liste. Stehen Sie aber erst einmal auf der Roten Liste, dann sind sie vom Aussterben bedroht. Vielleicht schaffen wir es gemeinsam, sie in Boffzen am Leben zu erhalten!

Vielen Dank an Heidi Heiser für die wunderbaren Tierzeichnungen und an Andreas Krukemeyer für die Gestaltung und Herstellung der Schilder!

Susanne Zucker

Gesang der Feldlerche (aufgenommen von Günter Tembrock)

Feldlerchen im Flug (aufgenommen von Dr. Karl-Heinz Frommolt)

Vielen Dank an das tierstimmenarchiv.de des Museums für Naturkunde Berlin, Herrn Dr. Frommolt für die freundliche Zurverfügungstellung dieser MP3-Dateien.

Gemeinschaftliche Hilfe der Freiwilligen

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